Der Grenzübergang von Zambia nach Malawi war ein Erlebnis: Nicht nur, dass wir über eine Stunde warten mussten bis wir unsere Pässe mit den Visas zurück erhalten haben, nein, es wurde uns Mädels auch „angeboten“ zu heiraten oder den Jungs der Kauf einer Kuh aufgehalst 😉 Welcome to Africa!
Ohne Erwartungen bzw. Vorstellungen ging dann die Reise durch Malawi los. Ein kleines Dorf nach dem anderen, Kühe, Hühner und Esel welche einem den Weg auf den Strassen versperrten und erstaunlich viele Fahrräder.
Unser Campingplatz lag direkt am lake Malawi. Ein gigantischer See, welcher wohlbemerkt, einen Strand und Wellen hatte. Wir hatten also die ganze Zeit das Gefühl, wir befinden uns am Meer. Als wir ein Bad im See genommen hatten, empfanden wir es sogar als komisch, dass es kein Salzwasser war 😉 Wirklich ein wunderschöner Ort zum relaxen, Sonnbaden und einfach geniessen.
Am darauffolgenden Tag, haben wir einen Spaziergang durch das Dorf gleich neben unserem Campingplatz gemacht. Wir hatten ja noch ein paar Weihnachtsgeschenke aus Asien für die Kinder in Afrika mitgebracht, welche wir unbedingt in Malawi verteilen wollten. Als jedoch das Tor vom Campingplatz zum Dorf aufging, wurden wir überrannt: Alle Dorfbewohner, ob jung oder alt, kamen auf uns zu gerannt und umarmten uns. Am Anfang war es uns gar nicht wohl und wir wussten nicht so recht, wie wir uns verhalten sollten, doch wir bemerkten schnell, dass sich die Bewohner einfach nur unglaublich fest über unseren Besuch gefreut hatten. Die Kinder kamen herbei gerannt, liessen unsere Hände nicht mehr los und wollten auf den Arm genommen werden und die Teenie Jungs wollten alle unsere „trendigen“ Sonnenbrillen anprobieren.
Unser Spaziergang führte uns dann fast 4h lang durch das kleine Dorf: Wir durften ein neugeborenes Baby einer Familie in einer der vielen Lehmhütten besuchen, liefen durch den lokalen Markt und durften uns ein Bild der Dorfschule machen. In der Schule hat es knapp 2000 Kinder und nur 10 Lehrer. Also eine Lehrkraft unterrichtet bis zu 200 Kinder in einer Klasse. Das können wir uns Zuhause gar nicht vorstellen! In der Schule konnten wir dann auch alle Malbücher und Farbstifte, welche wir mitgebracht haben, abgegeben und die Freude der Lehrkräfte war immens. Die Einwohner des Dorfes waren allgemein alle unglaublich nett und aufmerksam und wollten einfach nur von uns wissen, wie wir in der Schweiz leben. Die schönste Frage welche uns gestellt wurde, war: „Was für gefährliche Tiere habt Ihr in der Schweiz?“ Als unsere Antwort dann eine Kuh oder evtl. ein Schwein war, krümmten sich die Afrikaner vor Lachen! Der Morgen in diesem Dorf war herzberührend und zeigt mal wieder einmal mehr, wie gut wir es Zuhause haben.
Am gleichen Abend wurde dann ins neue Jahr gefeiert: Am „Strand“ des See’s mit malawischen Drinks und tollen Leuten. Definitiv ein Silvester welchen wir nicht so schnell vergessen werden: Barfuss im Sand, ohne dicke Jacke und pflotsch Schnee 😉
Nun befinden wir uns in Tanzania und können bis jetzt sagen: Der schönste Strand den wir je gesehen haben, befindet sich definitiv auf Zanzibar. Doch mehr dazu in unserem nächsten Blogeintrag in ein paar Tagen…
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